Es gibt kaum ein südamerikanisches Land, das so viele archäologische Funde aufweist wie Peru, und dies macht das Land zu etwas sehr Außergewöhnlichem.
Am 07.07.2007 wurde Machu Picchu zu einem der neuen Weltwunder erklärt.
Cuzco ist wohl der touristischste Ort Perus und das Land benötigt den Tourismus dringend, um weiter aus der Armut zu gelangen und sich zu stabilisieren, aber bereits heute verkraftet Machu Picchu die bis zu 5000 täglichen Besucher kaum. Die UNESCO hat die Grenze bei 2500 Besuchern festgelegt und ist sehr besorgt um das einzigartige Weltkulturerbe, denn die peruanische Regierung plant einen Flughafen im "Heiligen Tal" in Chinchero, 15 km von Cuzco entfernt, zu bauen. Man hofft, dass ein zweiter Flughafen für Cusco mit Direktflügen von Miami und Buenos Aires die Zahl der Touristen fast verdoppeln könnte.
Peruanische und internationalen Wissenschaftler sowie Anwohner haben eine Petition unterschrieben, die fordere, das Projekt abzusagen.
Man sorgt sich nicht nur darum, das die archäologischen Schätze der Region irreversibel Schaden nähmen, sondern auch das die gesamte Region unter dem erhöhten Verkehrsaufkommen und dem Lärm leiden würde. Zudem würde der Flughafenbau das Ökosystem der dortigen Feuchtgebiete verändern und damit die Hauptquelle der Wasserversorgung Cuzcos gefährden.
Es war ein echtes Glück, das wir diesen beeindruckenden Ort noch ohne den darauffolgenden "Tourismus-Wahn" erleben durften. Wir waren ungefähr sechs Wochen vor der Ernennung Machu Picchus zum Weltwunder dort. Als ich die Stätte bereits ein halbes Jahr später nochmals besuchte, hatte ich nicht mehr das gleiche „Beben“ gespürt.
An dem Tag hatte ich kurz vor der abendlichen Schließung vor der fast menschenleeren Anlage gestanden und eine tiefe Ruhe gespürt. Ich lauschte dem Wind, der durch die riesigen Berge rauschte. Ich hatte abwechselnd auf die Ruine und in die unglaublichen Tiefen unter mir geschaut und mir gewünscht, ich könnte mich in die Lüfte schwingen und losfliegen wie ein Kondor. Diesen unvergesslichen, magischen Augenblick werde ich nie vergessen; und wohl auch nie wieder erleben...
Für die Hinfahrt wählten wir nicht den Touristenzug, sondern den Bummelzug für die Einheimischen, die wir ja sind. Dieser Zug war sicher nicht so komfortabel mit den harten Bänken und er hielt an allen möglichen Haltestellen, um die Bewohner der Dörfer auf dem Weg ein- und aussteigen zu lassen. Aber genau das machte die Fahrt viel interessanter, denn man konnte die Menschen in ihrem alltäglichen Leben beobachten. Essensverkäufer stiegen ein- und aus und boten ihre selbst zubereiteten Sandwiches, "Humitas", Tamales und "Choclo con Queso" (Mais mit Frischkäse) an.
Die Zugfahrt war phänomenal, die Flora und Fauna entlang des Flusses Urubamba, der geheimnisvolle Fluss der Inkas, einzigartig.
Nirgendwo auf unserem Planeten kommen zwei so total unterschiedliche Welten zusammen wie in den Anden
Endlose Bergketten, die man auch als das Rückrat des Kontinents bezeichnen könnte, daneben die Weite Ebene des Amazonas, wiederum wie eine natürliche Trennlinie zwischen zwei Welten. Die verschiedenen alten Kulturen hatten es sicher aufgrund der geographischen Lage nicht einfach Handel miteinander zu betreiben. Im sechzehnten Jahrhundert wurden diese Berge als „Picho“ beschrieben, die Berge des königlichen Anwesens von Pachacutec, wo Machu Picchu errichtet wurde. Bestimmt hatten die Inka von Anfang an die Idee, das Machu Picchu die Verschmelzung der Harmonie zwischen der Landschaft, der Natur und des Universums sein könnte. All diese Landschaften, die ich auf der Zugreise sah, so urban und wild, mussten sie durchkreuzt haben...
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